Kapitel 6:
Korruption

IN DEN AUFSICHTSBEHÖRDEN?

Warum werden also derart viele gefährliche Psychopharmaka zugelassen?

Ein Grund könnte in der Korruption zwischen der Regierung, der akademischen Welt und der Pharmaindustrie zu finden sein, bei der Gremien, die die Genehmigung von Psychopharmaka empfehlen, aus Psychiatern mit finanziellen Verbindungen zur Pharmaindustrie bestehen.

Ein weiterer Grund könnte darin bestehen, dass die klinischen Tests der letzten Phase nicht mehr eine Sicherheitsfunktion durch „Überwachung nach dem Verkauf“ erfüllen, sondern zur „Forschung nach dem Verkauf“ umgestaltet wurden – mit der neuen Zielsetzung, Psychopharmaka für weitere psychische Störungen zu testen.

Dies trägt zu einer dreifachen Profitspanne von Pharmafirmen gegenüber den meisten anderen Unternehmen bei.

Tatsächlich übertrafen die Gesamtgewinne der führenden zehn Pharmafirmen in der Liste der umsatzstärksten US-Gesellschaften in der Tat die Gewinne der anderen 490 Unternehmen zusammengenommen.

Da so viel Geld auf dem Spiel steht, verwundert es nicht, dass Aktionären nie die Wahrheit über die Psychopharmaka gesagt wird, in die sie investieren.

Doch sobald das Medikament zugelassen wurde, gibt es schon die nächste Herausforderung:

Wie überzeugt man verschreibende Ärzte davon, dass diese Psychopharmaka tatsächlich sicher und wirksam sind und nur wenige Nebenwirkungen haben, obwohl die eigenen Tests der Pharmafirma genau das Gegenteil beweisen?

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